3D-Druck – Der Beginn – Ein kurzer Blog

Nachdem ich die Technik des 3D-Drucks schon länger ausgesprochen interessant finde, habe ich mich jetzt entschlossen hier selber einzusteigen. Für einen Cosplayer bietet sich das natürlich erst recht an. 😉 Was kann man da nicht alles ausdrucken.

Es soll ein Drucker nach dem Schmelzschichtverfahren werden. Für den bezahlbaren Privatbereich wohl die beste Technik. Vereinfacht gesagt, ein Plastikfaden wird geschmolzen und ein 3D-Modell wird damit schichtweise aufgebaut. Nach diversen Recherchen im Netz und einigen Beratungsgesprächen (danke Michael! :-)), habe ich mich dann für den Creality Ender 5 Plus entschieden. Slicer: Simplify3D ; Filament: PETG von 3DJake

Der Einstieg in den 3D-Druck ist eine ziemlich … lustige … Sache. Daher gibst hier den Blog dazu:

Montage

Montag, 05.10.2020. Historisch. Es geht los. Der Ender ist geliefert worden. Ich hab Zeit und Lust und baue das Teil am Abend gleich zusammen. Der Drucker kommt größtenteils vormontiert an. Er muss dann „nur“ noch fertig zusammengesetzt werden. Ich habe mir einige Anleitung im Web und auf Youtube angesehen. Ist machbar.

Die Montage klappt eigentlich super. Alle Schrauben noch mal anziehen. Druckbett läßt sich nach einigen Versuchen brauchbar leveln.

Slicer

Ein Slicer ist eine Software, die ein 3D-Modell so „übersetzt“, dass ein 3D-Drucker das Modell ausdrucken kann. Hier kann man … sehr … viele Einstellungen vornehmen.

Auf der Webseite steht, dass Simplify3D für den Ender 5 Plus geeignet ist. Passt. Bei der Installation wird er aber in der Drucker-Auswahl nicht angezeigt. Blöd. Der Support antwortet schnell und schickt die Settings für den 5 Plus. Passt. Als Anfänger möchte man das nicht alles selber einstellen.

Es könnte losgehen. Wenn da nicht dieses Push Fitting über dem Extruder wäre. In dieses Verbindungsstück wird der Bowden eingesetzt, ein Schlauch durch welchen das Filament zum Hotend geschoben wird. Bei mir aber nicht. Der Schlaucht flutscht ständig aus dem Fitting.

Push Fitting Problem

Zunächst Anfängerfehler? Das Fitting muss mit einem kleinen Plastikclip gesichert werden, damit der Schlauch darin fest und sicher hält. Hab ich irgendwie in keiner Anleitung gesehen. Auch nicht in der gedruckten, die beiliegt.

Nach einigem googlen stoße ich auf den Clip. Ahhhhhhh, sehr gut. Der liegt sogar bei….. Einsetzen, drucken und…. nix. Der Bowden flutscht, nicht mehr so häufig, aber trotzdem wieder raus. Ist das Teil kaputt? Ein zweites Fitting liegt bei. Also austauschen. Und wieder. Der Bowden rutscht raus.

Erster Druck

Dazwischen. Erster Druck der klappt: Ein halber kleiner TIE-Figher. Yeah! Zweiter Druck: eine ganze kleine Katze für meine Nichte.

Immer noch Push Fitting Problem

Wieder fragen und googeln. Die meisten Tipps findet man auf Englisch im Netz. Hier muss man aber zunächst mal die passenden Fachbegriffe fürs googeln kennen. 😉 Vielleicht waren doch beide Fittings kaputt?

Ich bestelle bei 3DJake neue Fittings und gleich einen besseren Bowden. Für alle Fälle. Holla der Schlauch sollte absolut grade abgeschnitten werden. Ich bestelle einen Schlauchschneider…… Ich schaue auf Youtube verschiedene interessante Videos über den Austausch des Bowdens und der Nozzle an.

Weiter. Aha. Clip ist nicht gleich Clip. Vielleicht ist mein Clip zu dünn. Jetzt bemerke ich, die beiliegenden Clips sind unterschiedlich dick. Zwei dünne Clips kombiniert scheinen gut zu funktionieren. Wars das?

Nein. Nächster Versuch: Auf Thingiverse gibt es Vorlagen für Clips zum selber ausdrucken. Erstes Modell erweist sich als nicht hilfreich. Zweites Modell scheint zu funktionieren.

Todesstern Druck

Dazwischen: Ich drucke den Todesstern in 3 Teilen. Druckzeit 231412 Jahre. Ok 8 cm Durchmesser reichen auch. 2 Teile habe ich.

Problem: Filament-Stau

Neues Problem: Das Filament staut sich. Der Extruder macht seltsame klopfende Geräusche und kann das Filament nicht weiter schieben. Das Problem (was auch immer genau das Problem war) kann bereinigt werden (Filament rausziehen, abschneiden, neu rein). Der Todesstern hat jetzt unten eine neue Sollbruchstelle. Aber was passiert hier. War die Nozzle verstopft? Klemmt das Filament im Sensor darunter? Ist der Bowden verstopft? Liegts am Übergang vom Bowden zur Nozzle?

Dauernd … Push Fitting …..

Ich drucke einen kleinen Totenkopf für Halloween. Und.. ich wage es kaum zu sagen…. Der Bowden flutscht raus. Doch wieder ein dünerer, selbst gedruckter Clip und ich nehme den Bowden aus dem Kabelführungsschlauch raus, wo er bis jetzt zusammen mit den restlichen Kabeln zum Hotend geführt wurde. Der Totenkopf ist gedruckt.

Was ich jetzt auch mal sagen möchte. Obwohl überhaupt nix weiter optimiert ist, druckt der Ender gar nicht mal schlecht (finde ich). Wenn er druckt. Wenn der Bowden hält…..

Das Push-Fitting-Problem scheint gelöst. Hab jetzt schon einiges gedruckt und der Bowden sitzt. Offensichtlich muss der Bowden am besten komplett lose und allein vom Extruder zum Hotend geführt werden. Wenn der Bowden in den Kabelschlauch gepackt wird, wird er wohl unglücklich geführt, was dann das Push-Fitting auslöst.

Drucker läuft. Ein Corona-Virus… ;-), Mini-Enterprise-Bausatz und eine imperiale Corona-Maske. Dazwischen gibts aber wieder mal den Filament-Stau. Warum? Wass läuft da schief?

Googlen… Klingt nach einer verstopften Nozzle. Ursachen: mannigfaltig. 😉 Temperatur, Druckgeschwindigkeit, Retraction? Muss man ausprobieren!
Filament-Filter soll hier auch förderlich sein. Na mal einen ausdrucken.

Fortsetzung folgt.