3D-Druck – Meine Ausrüstung

Hier möchte ich kurz meine Ausrüstung für den 3D-Druck vorstellen.

Für andere interessierte Einsteiger ist dies auch als Hilfe / Anleitung für den eigenen Start gedacht.

Es handelt sich um meine Erfahrungen (als Anfänger). Vieles kann man sicher auch anders sehen und anders machen.

Der Drucker:

Ein Creality Ender 5 Plus

Eine mögliche Bezugsquelle wäre bei 3DJake

Warum dieser Drucker?
Der Hersteller:
Creality ist ein langjähriger und großer Hersteller von verschiedenen 3D-Druckern. D.h. viele der Drucker sind im Umlauf. Das ist ein sehr großer Vorteil! 😉 Wenn sich Frage und Probleme ergeben… und die werden sich ergeben!… gibt es eine große Community für Hilfe, Tipps&Tricks. Ein weitere Punkt: Die Technik dieses Herstellers ist etabliert. Die Technik ist zuverlässig. Ein weiterer Vorteil! Von 3D-Druckern kann z.B. durchaus eine Brandgefahr ausgehen!
Das Modell:
Der Ender 5 Plus gefällt mir aus folgenden Gründen:
Er hat eine kastenförmige Rahmenstruktur. D.h. der Rahmen ist sofort sehr stabil. Bei vielen anderen Druckern muss der Rahmen noch zusätzlich extra stabilisiert werden, um gute Ergebnisse zu erreichen.
Er hat ein Touchdisplay, für eine einfache Eingabe der Parameter am Gerät.
Er hat einen Filament-Sensor. D.h. er erkennt, wenn der Grundstoff zu Ende ist und hält den Druck an.
Er hat einen passablen Bauraum von 30 x 30 x 40 Zentimeter. Da kann man schon was drin drucken. 😉
Bis jetzt habe ich persönlich auch insgesamt gute Erfahrungen mit dem Modell gemacht und kann dieses empfehlen.

Exkurs – Aufstellen des Druckers:
Der Drucker sollte in einem eigenen Raum stehen, weil:
Lautstärke. Er ist nicht wirklich laut, ungefähr laut so wie ein angeregtes Gespräch. Aber in einem Wohnraum stört dies.
Bei Drucken können problematische Emissionen entstehen, z.B. auch Feinstaub. Ist auch in einem Wohnraum nicht so gut.
Weitere Tipps:
Der Grundstoff für den Drucker, das Filament (siehe unten) nimmt Wasser auf und verliert so seine Qualität. Feuchte Keller sind hier problematisch.
Die Raumtemperatur kann sich auf das Druckergebnis auswirken. Kalte Zugluft ist eher schlecht.

Der Slicer:

Simplify 3D

Der Slicer ist eine Software, die ein 3D-Modell in eine Bauanleitung für den 3D-Drucker umwandelt. Diese Software ist daher zwingend nötig.
Es gibt kostenlose und kostenpflichtige Slicer.
Kostenlos ist z.B. Cura
Ich verwende die kostenpflichtige Software Simplify 3D.
Mit Simplify3D komme ich gut zurecht. Für praktisch alle gängigen Drucker werden passende Voreinstellungen mitgeliefert. Ein großer Vorteil für einen Anfänger. Man muss aber trotzdem selber bestimmte Einstellungen anpassen und einfach etwas „rumspielen“. Das ist unvermeidbar aber klappt hier ganz gut.
Simplify3D wird häufig verwendet, es gibt daher auch hier eine große Community bei Fragen und Problemen.

3D Vorlagen

3D-Vorlagen haben meist das Dateiformat .stl. Die Vorlagen gibt es fertig im Internet. Kostenlose und kostenpflichtige.
Viele kostenlose Vorlagen gibt es bei Thingiverse.

Die Vorlagen kann man auch mit einer CAD Software selber erstellen. Damit habe ich mich bis jetzt nur ganz an Rande befasst.
Ein wenig rungespielt habe ich mit TinkerCAD.

Das Filament:

Jeder Drucker braucht den „Grundstoff“ zum Drucken, das sogenannte Filament. Es handelt sich um einen dünnen Plastikdraht, der auf einer Spule aufgewickelt geliefert wird. Der Drucker zieht diesen ein, schmilzt ihn auf und trägt ihn auf dem Druckbett schichtweise auf.

Man muss erst die grundsätzliche Art des Filaments und dann den konkreten Hersteller auswählen.

Aktuell verwenden ich nur PETG von dem Hersteller 3DJake. PETG lässt sich gut drucken und ist für sehr viele Anwendungsbereiche geeignet.

Die Grundeinstellungen von Simplify3D haben schon ganz gut funktioniert.
Folgendes habe ich angepasst:
Temperatur:
Die Temperatur von 235 Grad war bei mir leicht zu niedrig. Ich hatte gelegentlich Probleme mit einer verstopften Nozzle, speziell bei schwarz.
Ich nehme: schwarz 240 Grad / weiss 237 Grad
Heatbed:
Das Druckbett heize ich auf 80 Grad auf.
Abkühlen:
Abkühlen/Lüfter: schwarz ab der 2. Schicht 60% / weiss ab der 2. Schicht 20%
Bei PETG schalten viele den Lüfter ganz aus. Bei schwarz klappt das bei mir nicht gut (>Stringing) , bei weiss kann ich den Lüfter dagegen fast ganz ausschalten.
Retract:
Bei weiss habe ich den Einzugsabstand um 1mm auf 6,00 mm erhöht.

Das Filament sollte luftdicht verschlossen aufbewahrt werden. Es nimmt sonst Wasser aus der Luftfeuchtigkeit auf und verliert so an Qualität.

Weitere Ausrüstung:

Ich verwende ein Haftmittel damit die Drucke gut auf dem Druckbett „kleben“ bleiben. Nur wenn der Druck bis zur letzten Schicht fest auf den Druckbett haftet, kann er erfolgreich fertiggestellt werden.

Mit Isopropanol reinige ich gelegentlich das Druckbett.

Das minimal nötige Werkzeug (z.B. kleine Zange, Spachtel,…) liegen dem Drucker bei und müssen nicht extra gekauft werden.

Sicherheit / Smarthome

Aufgrund der grundsätzlichen Brand-Problematik habe ich in dem Raum mit dem 3D-Drucker einen Rauchmelder angebracht. Der Rauchmelder ist in mein SmartHome-System eingebunden.
Direkt am Drucker habe ich jeweils einen SmartHome-Temperatursensor und einen Bewegungssensor befestigt.
Bei einem Rauchalarm, bei erhöhter Temperatur in der Nähe es Geräts oder bei Erschütterungen (>mechanischer Defekt) erhalte ich eine entsprechende Meldung aufs Smartphone.
Den Drucker überwache ich zudem mit einer IP-Kamera. Bei einem längeren Druck kann ich so auch aus der Ferne kurz checken, ob Probleme auftreten.

Diese Maßnahmen sind sicher nicht zwingend nötig. In meinem SmartHome-System waren die Erweiterungen aber unproblematisch zu realisieren. Einen (normalen) Rauchmelder würde ich aber zur Sicherheit schon empfehlen.